Obstbäume, die keinen regelmäßigen Erhaltungsschnitt erhalten, „vergreisen“ frühzeitig durch eine zu dichte Krone, tragen weniger Früchte und das Risiko für Baumkrankheiten steigt. Die BJV Kreisgruppe Kitzingen hat deshalb für die Pflege von Streuobstwiesen einen Baumschneidekurs unter der Anleitung von Wolfgang Thomann organisiert.
Die der Kreisgruppe Kitzingen in Obernbreit zur Verfügung stehende Fläche von ca. 1,5 ha mit Hochstamm Apfel- und Birnbäumen, mehrzeiligen Hecken und Singwarten für den Ortolan, wurde mit Mittel aus dem sog. Hans Iglhaut Fond und dem Bayerischen Naturschutzfond für Struktur- und Biotopverbesserungen von der Kreisgruppe Kitzingen erworben, wird seitdem durch die Wildland Stiftung Bayern verwaltet und vom Landschaftspflegeverband Kitzingen betreut. Insgesamt werden für die Kreisgruppe Kitzingen 6 solcher Flächen mit dem Ziel der Lebensraumverbesserung für Ortolan, Tiere der Agrarlandschaft, Rebhühner, Insekten und Reptilien, mit insgesamt 3,8 ha durch die Wildland Stiftung Bayern verwaltet.
Der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe Kitzingen, Dr. Klaus Damme begrüßte am Samstag den 4. März 8 Mitglieder der Kreisgruppe Kitzingen in Obernbreit, die nach Vermittlung von Kenntnissen im Obstbaumschnitt auch die notwendigen Pflegearbeiten durchführen und so zu einer Kosteneinsparung in der Biotoppflege beitragen.
Wolfgang Thoman führte in die Theorie des Obstbaumschnittes ein und demonstrierte den Erhaltungsschnitt eines Obstbaums nach der Pyramidenform. Danach bildet der Mitteltrieb und drei Seitenäste die Basisform des Obstbaums. Für lichte Verhältnisse in der Baumkrone werden nach dem „Ansprechen des Baumes“, die Konkurrenz- und Seitentriebe um den Mitteltrieb entfernt. Mit Wolfgangs Parole „man muss den Hut durch die Baumkrone werfen können“ widmeten sich die Teilnehmer dem Schnitt der Obstbäume. Wolfgang Thomann ermunterte die Teilnehmer, auch mutige Schnitte zu wagen, die zur Gesunderhaltung des Baumes und zur Qualitätsverbesserung des Obstes beitragen.
Zur Mittagszeit wurden die Kursteilnehmer von den Obernbreiter Jagdpächtern mit Brotzeit und Getränken versorgt.
Am Nachmittag zeigte die Unterweisung von Wolfgang Thomann dann erste Früchte: die Teilnehmer konnten die meisten Bäume schon selbstständig mit einem Erhaltungsschnitt versorgen.
Am Ende der Veranstaltung war man sich einig, auch im nächsten Jahr wieder einen Beitrag für den Erhalt der Streuobstwiesen aus dem Bestand der BJV Kreisgruppe Kitzingen zu leisten. Dr. Klaus Damme bedankte sich bei Wolfgang Thomann für die professionelle Durchführung des Kurses, bei den Mitgliedern für ihre ehrenamtliche Mitarbeit in der Baumpflege und nicht zuletzt bei den Obernbreiter Jagdpächtern, die für das leibliche Wohl gesorgt haben.