Anlässlich der diesjährigen Hauptversammlung hatte unser Mitglied Willi Kriegbaum eine Muster-Trophäentafel für die Gehörn-Ausstellung der Hegegemeinschaft (HG) II zur Begutachtung aufgestellt und erhielt dafür allgemeinen Zuspruch. Der besondere Vorteil neben der leichtgewichtigen und zusammenlegbaren Bauart ist eine ansprechende und sichere Gehörn-Präsentation in einer Fachleiste ohne Hilfsmittel (z.B. Lochhaken). Im Juli konnte Willi Kriegbaum dann weitere 10 Trophäentafeln übergeben, womit nun alle 11 HG der Kreisgruppe Kitzingen mit der neuen Konstruktion ausgestattet sind. Vorstandschaft und Mitglieder der Kreisgruppe Kitzingen bedanken sich herzlich bei Willi Kriegbaum für Planung und Fertigung dieser neuen Trophäentafel-Generation.
Mit Thorsten Kircher unterwegs im Schwarzen Moor
Das Schwarze Moor in der Bayerischen Rhön ist eine der weitgehend unberührten Landschaften und Birkhuhnlebensraum auf der Hohen Rhön. Dorthin führte am Sonntag den 23. Juli 2023 eine von Dr. Damme organisierte Tagesfahrt und Exkursion mit Thorsten Kircher, Biologe, Jäger und Mitarbeiter der Wildland Stiftung im Bayerischen Jagdverband.
In den folgenden 2 Stunden führte Thorsten Kircher die Exkursion auf dem über 2 Kilometer langen Bohlenweg durch Teile des Moores und informierte über die Entstehung des Moores, Fauna und Flora und nicht zuletzt auch über das Birkwild, einem echten „Hingucker“ in der Rhön .
Seit 2010 wurden insgesamt 241 schwedische Birkhühner in der Rhön ausgewildert, die natürliche Reproduktion stieg wieder etwas an und zur Zeit gibt es einen Bestand von ca. 25 Hähnen und Hennen. Besondere Gefahr besteht für das Birkwild durch ihre natürlichen Fressfeinde Fuchs, Marder, Habicht und ihre Gelege werden von Waschbär, Schwarzwild, Dachs und Krähen aufgesucht und zerstört. Thorsten Kircher wies darauf hin, dass die genannten Feinde des Birkwilds die gleichen sind, die auch die Rebhuhn-Bestände im Landkreis Kitzingen gefährden. Für die Prädatorenbejagung steht im Kerngebiet ca. alle 5 Hektar eine Falle, wobei insgesamt 150 Fallen mit unterschiedlichen Modellen verwendet werden. Ein Jäger ist in Vollzeit fest angestellt, betreut und bejagt eine Fläche von insgesamt ca. 5000 Hektar, inklusive privater Jagdreviere mit ca. 2000 Hektar. Bemerkenswert sind 30 – 35 pro Jahr im Offenland gefangene (und danach wieder ausgewilderte) Wildkatzen, wobei bisher angenommen wurde, dass Wildkatzen vorzugsweise in den Wäldern zu Hause sind.
Zum Wald herangewachsene Fichtenpflanzungen aus der Vorkriegszeit, bieten keinen Lebensraum mehr für Birkwild und Wiesenbrüter und müssen geräumt werden, um offene Bereiche für die genannten Arten zu schaffen. Auch die mittlerweile längeren Trockenperioden tragen durch Austrocknung des Moores zur weiteren Verbuschung und Bewaldung bei. Außerdem wird mit zunehmender Vertrocknung des Moores der darin gespeicherte Kohlenstoff freigesetzt und wirkt in Verbindung mit Sauerstoff als klimaschädliches CO2.
Zu einer Entnahme der aufwachsenden Bäumchen gibt es noch unterschiedliche Meinungen zwischen Naturschutz, Umwelt- und Forstministerium. Thorsten Kircher hofft für eine Rettung des Moores und für das Überleben des Birkwilds, auf eine baldige Einigung der Beteiligten.
Dr. Damme bedankte sich bei Thorsten Kircher für die gelungene Führung und 8 Kitzinger Bläser gaben noch einige Stücke zum Besten. Nach dem Mittagessen auf dem Kreuzberg mit Schweinsbraten oder Haxen und dem bekannten Klosterbier wurde gegen 16 Uhr die Heimreise angetreten. Leider hatten sich nur 19 Mitglieder der Kreisgruppe entschlossen an dieser Veranstaltung teilzunehmen.
Konzert auf der Kirchentreppe für den Schlosspark Schwanberg mit den Jagdhornbläsern Kitzingen
Wie jedes Jahr hatte Hornmeister Sebastian Fleischmann wieder ein Programm mit Märschen, Fanfaren und Polkas zusammengestellt und die Gäste lauschten am Sonntag den 16. Juli nachmittags bei sommerlichen Temperaturen dem Konzert in angenehmer Atmosphäre. Zwischen den einzelnen Vorträgen konnten die Zuhörer von Tobias Schäfer einerseits interessantes zur Tradition des Jagdhornblasens und „moderner“ konzertanter Jagdmusik erfahren und andererseits informierte er engagiert das Publikum über das Selbstverständnis der Jäger, dem Wild als Anwalt zur Seite zu stehen und keinesfalls nur als Dienstleister für den geforderten Abschuss zu fungieren. Sebastian Fleischmann wählte für die Einstimmung in der Vorrunde des Konzerts die Vortragsstücke „Fröhliche Runde“, „Der Wildbretschütz“ und „Alpenjägermarsch“ aus. Als Highlight wurden von den Jagdhornbläsern dann 4 weitere Stücke „Wildes Hundejubiläum“, „Magyar Fanfare“, „Waldkauzpolka“ und „Damenkränzchen“ vorgetragen. Am Ende des Konzertes bedankten sich die Besucher mit reichen Applaus bei Sebastian Fleischmann und seinen Jagdhornbläsern für die musikalische Leistung und bei Tobias Schäfer für seine souveräne Moderation. In ihrem Schlusswort nahm Schwester Dorothea Krauß (Communität Casteller Ring) Besuchern und Jagdhornbläsern das Versprechen ab, im nächsten Jahr wieder bei den jagdlichen Klängen dabei zu sein. Bei freiem Eintritt kommen die Einnahmen aus der Kollekte ausschließlich der Erhaltung des Schlossparks auf dem Schwanberg zugute.